Thomas Rusche, Rundgang durch die Sammlung SOR
KulturTermin, 4. März 2011
Thomas Rusche sammelt Kunst: mit acht Jahren (eine Papierarbeit), mit zwölf ein Bild von Andreas Achenbach, mit siebzehn kuratierte er eine Ausstellung, promovierte in Ökonomie und Philosophie – ein biographisches Wunderkind.
Aufnahmen: Petra Dahmen
Wir sind eingeladen zur Besichtigung der “Sammlung SØR” www.kunst-magazin.de in den Privaträumen in Berlin-Charlottenburg. Eine großbürgerliche Wohnung, wo überall Kunst hängt oder aufgestellt ist, gerahmte Werke sich an Sessel, Sofas lehnen oder in Zimmerecken stehen, sich stapeln.
Der Sammler (elegant und eloquent, interessant und kundig) geleitet uns durch seine Privaträume: Von der Küche in den Salon, ins Berlin-Zimmer bis zum Bad und ins Schlafzimmer. Alles voller Kunstwerke und Geschichten. Thomas Rusche erzählt uns von seinen Begegnungen mit Alicia Kwade, Herbert Volkmann, Martin Eder, Cornelia Schleime und vielen anderen. Wie er beim Kunst-Sammeln die Maler kennengelernt und diese gelegentlich dazu bewegen konnte, Kunst auch vor Ort, “in situ” zu schaffen, wie die Künstler seine alten Niederländer und die Beschäftigung mit der alten Kunst faszinierend fanden und er umgekehrt (als erfahrener Sammler alter Kunst) immer mehr Feuer fing an der Gegenwartskunst. Kunstgeschichte wird lebendig und Sammel-Leidenschaft bis in intime Räume erlebbar.
Aufnahmen: Petra Dahmen
Bei den Werken des 17. Jahrhunderts interessieren nicht die großen Namen, sondern die eher verkannten “Kleinmeister” im Kabinettformat. Da sucht der Sammler Qualitäten und das Neue im Übergang von einer höfischen zur bürgerlichen Kunst, wo Natur oder gewöhnliche Bauer Bildsujet werden, wo das Licht anders gesehen und gemalt wird. Sympathisch wird der Sammler, da er nicht marktgängige Galerieware kauft, sondern Mut zum Unbekannten und aktuell Neuen zeigt.
Eine grosse Schar an CBE-Mitgliedern. Alle sind voll Dank und Bewunderung, genießen nach dem Rundgang den Abend mit viel Lob und Diskussion bei einem schönen Glas Wein: “Tolle Idee, ein großartiger Abend und eine fulminante Präsentation der Sammlung. Kunstsachverstand, Sammlerleidenschaft und Gastfreundschaft. Keine Konfektion ! Dank auch Euch dafür” (mail von N.W.).
Jeannot Simmen / Stefan Hain
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