Ohnmacht des Realen (Georg-Kolbe-Museum)
20.03.2007Schade! Die Ausstellung “Die Macht des Dinglichen” verbleibt eine beliebige Ansammlung von drei-dimensionalen Objekten; mit der Behauptung, dass die Wiederkehr der Objekte zukunftsträchtig sein in unserer zunehmend virtuellen Welt. Toll, mal eine Ausstellung ohne TV-Medien-Kram, die Blackboxes sind die Pest des White Cube!
Aber: Die Skulpturen verbleiben meist nett: aussagelos und formal lapidar; Kitsch scheint vorzeigbar! Der Anfang der Ausstellung ist vielversprechend: die Stoffobjekte von Birgit Dieker, die geschnitten-verbogenen Plexiplatten von Berta Fischer bis zu Anselm Reyles ironischer MamaKind-Figur.
Dann aber kommt eine Sehnsucht kleinbürgerlicher Provenienz nach dem Haptischen, nach dem Verständlichen und Netten, mit Tierfellen, Figurativem, Schweinen und viel Animalischem oder Floralem und vieles ahistorisch, allein surrealistisch verbrämt.
Das Virtuellwerden, das Verdampfen des Realen ist doch die Chance unserer Zeit: eine antiideologische, antistaatliche Attacke. Ist nicht schon der Titel “Die Macht des Dinglichen” veraltete Sprache.
Aber: Hingehen und ansehen (Kolbe-Museum, Senseburger Alle 25, 14055 Berlin-Westend – http://www.bernhard-heiliger-stiftung.de/ ).
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