Raum. Ort von Gestern (Ausstellung Akademie der Künste)
29.03.2007Viele Leihgaben aus vielen Ländern, zwei Ausstellungsorte, Gesprächsrunden universitärer Provenienz … – Dennoch ist die Ausstellung “Raum Orte der Kunst” (bis 22.4.07) gut gemeint, theorieüberfrachtet, was blindsetzt.
Die Werke in der Ausstellung spielen nicht miteinander – sie stehen einfach aufgestellt da, vereinzelt. Gewiss finden sich bündelweise Theoriestränge, aber das sinnlich-anschauliche, das unmittelbare Moment der Einlösung fehlt. Hirnlastige Erzwingung durch reale Kunstwerke – wäre das Ganze doch lieber ein Buch geblieben.
Das Thema “Raum” ist zu umfangreich und allzu schwammig. Die Schnitte, Kapitel wirken allzu pädagogisch, belehrend. Kunst sagt nichts aus, wenigsten nicht auf der unmittelbaren Präsentations-Ebene. Ein guter Kurator wäre einer, der auch Choreograph ist, der vom Auftakt über Spiel, Paukenschlag über das Nachspiel zum Finale inszeniert.
Ein missglückter Versuch: ein diffuses Gefühl der Verlorenheit von Raumerfahrung soll reaktiviert werden. Statt das neue Virtuelle als Chance und Erweiterung, als demateriale RaumZeit zu erfahren.
Wer Raum raunend beschwört, arbeitet im Imperfekt. Avantgarde ist temporal.
P.S. Unverständlich, holprig, banal will der Flyer der Ausstellung helfen: “Anhand von herausragenden Kunstwerken, die in zum Teil ungewöhnlichen Konfrontationen gezeigt werden, geht die Ausstellung der Vielfalt und den Wandlungen der Auffassungen des Raumes nach.”
Tibet - 3000 Meter mit Frau Prof. Lee-Kalisch SonneSattSylt aber Minimalismus