Arcana - Abgründe - Alpen Musikfest Berlin: Hélène Grimaud, Fabio Luisi
14.09.2007Berliner Festspiele: Ein Programm von kontroverser Setzung, gut durchdacht und elegant ‘komponiert’.
EDGAR VARESE mit Grosstadt-Klängen und attackierenden musikalischen Bildern (Arcana, 1925-27); eine auch heute moderne Komposition.
Höhepunkt LUDWIG VAN BEETHOVEN, Konzert Nr. 4 (1805/06), am Klavier die sagenhafte HELENE GRIMAUD. Sie interpretiert den Abschied vom Höfischen und Festen im ersten Teil. Im zweiten die individuelle Zerrissenheit des Subjektes … erinnert mich an Hegels “Phänomenologie des Geistes”, an Nacht und Schacht, woraus erst das moderne Subjekt sich findet und Moderne entstehen kann. Rettung im dritten Teil, ohne diesen wäre allein Untergang und Entgrenzung, solipsistisch-finales Verlorensein.
Alpensinfonie (1899-1915) von RICHARD STRAUSS, nach der Pause ein merkwürdiges Werke, das als Scheitern auf höchstem Niveau gewertet … Vergangen, verloren ist grosser gemeinsamer Klang, aufgelöst in viele wehmütige, ja melancholische Klänge und Bilder. Selbst die heroische Tat wird zur Geste, verfranst zu Seilen ins Leere, Nichts.
Grossartig einstudiert, geführt von FABIO LUISI, gespielt von der Sächsischen Staatskapelle Dresden, der neue GMD! Was für eine Ehre, der Maestro kam zu unserem Club Bel Etage Empfang. Sprach klug und charmant über die programmatische Musik.
Dr. WINRICH HOPP der künstlerische Leiter der Berliner Festspiele fordert mit dem Programm (gut so!) und erläutert die Konzeption der heurigen Musik-Festwochen, Akzeptanz: 90 % Auslastung. Toll ! Gratulation.
Was für ein Glück, mit fünfzig Club Bel Etagisten in diesem grossen Konzert dabei zu sein. Was für ein Vergnügen, eines das fordert: Programm das hochverursacht irritiert.
Ein paar Fotos finden sich in unserer Bilder Galerie, ab Montag http://www.club-bel-etage.de/kategorie/bilder/
Tom Cruise - meine Hand Philharmonie: Kommentar/Presseschau von Norbert Wollschläger