Rundgang Prof. Max Dudler und Jochen Soydan, Grimm-Bibliothek der Humboldt-Universität, 6. Feb. 2010
Die neue Bibliothek beim Bahnhof Friedrichstrasse ist so beliebt, das Interesse der Benutzer so massiv, dass der Zugang, der Ansturm auf die Arbeitsplatze reglementiert werden muss. Der Neubau ist intelligent konzipiert, ästhetisch markant und liegt zentral – das sind die Ursachen für den großartigen und verdienten Erfolg. Die fleißigen Studenten arbeiten gerne in dieser gelungen-gestalteten Bibliothek.
Max Dudler der souveräne Architekt auf dem Rundgang und die neue Gebrüder Grimm Bibliothek der Humboldt Universität, Berlin
Max Dudler und sein Projektleiter Jochen Soydan erläutern die vertikale Lösung auf dem schmalen Grundstück, die abgestuften Etagen führen zu unterschiedlich großen Arbeitsräumen mit viel Tageslicht. Das Paradies der Bücher ist ein Ort des ästhetischen genussvollen Verweilens, kein Bücher-Magazin. Das Gebäude gehört zu den besten Kulturbauten der vergangenen Jahre in Berlin.

Dr. Jeannot Simmen „Kunst Ausstellen – Strategien der Vermittlung“ und Benjamin Anders „Temporäre Kunsthalle Berlin“, 21. Jan 2010
Jeannot Simmen spricht ein ‚letztes Mal’ zum Thema „Junge Kunst / Kunsthalle“, diesmal mit dem Focus: Wie Kunst ausstellen? Was muss ein Kurator? Wie soll er Kunst präsentieren? Viel Ironie zum Tollhaus mit Künstlerreigen, all den ganz ganz großen Stars und ihrer Entourage. Joseph Beuys’ Maxime „Jeder ist ein Künstler“ funktioniert wunderbar, wenn alle Kriterien vergessen und alle Ansprüche nivelliert werden.
Heute agiert der Kurator als Königmacher: er spielt mit, zockt, gewinnt und verliert an der Kunstbörse, etwas Ansehen als Werbetrommler. Die platte Gegenwart wird eins mit der Konsumebene samt gesteuerter Vermarktung, was Folgen kennt für Kunst, Künstler und Sammler. Alles kann Kunst werden, zeigt, dass Bildende Kunst allzu oft keine prägende Kraft mehr kennt sondern zur Kommunikation wird und im Geschwätz verendet. Gegenmodelle werden aufgezeigt; präsentiert je drei Ausstelungen von: Axel Vervoordt, Herbert Lachmayer und Markus Brüderlin, siehe das neue Buch von J.S. „Berlin 2010.eu. Vom Narrenhaus WestBerlin zur KulturMetropole Europas“, 96 Seiten, viele Abb., gebunden Verkaufspreis € 19,50, ISBN 978-3-00-030055-4.
Jeannot Simmen mit Gästen
Benjamin Anders, Geschäftsführer der Temporären Kunsthalle auf dem Schlossplatz, resümiert das Bisherige: Erfolgreich war die Initiative Künstler als Kuratoren zu beauftragen, besonders gelungen war die Ausstellung „Scorpio’s Garden“. Wenige Ausstellungen werden, können noch gezeigt werden, das Ende der Kunsthalle, das Finale ist auf August 2010 programmiert, doch bis dahin volles Programm. Ein neuer Ort in Berlin wird gesucht, die Halle kann demontiert werden und woanders wieder aufgebaut werden.

KulturTermin Buch-Premiere: Jeannot Simmen „Berlin-2010.eu // Vom Narrenhaus WestBerlin zur Kultur-Metropole Europas“ Photos von Thorsten Heinze, 11. Dez. 2009
„Der abgefahrenste Schuppen“, „most-trashing place“ ... ein besonderer Ort ist die Seven Star Gallery in Berlin-Mitte. Eine Galerie mit dem Charme von gut 100 Jahre Geschichte im Scheunenviertel, von der kleinen Bierbrauerei zum Krämerladen, zum Bordell und jetzt zur Photo-Galerie von Thorsten Heinze.
Vom frühen Abend bis in die Nacht flaniert eine Melange an Besuchern aus dem guten alten Westen und den jüngeren Szenegängern just around aus Mitte oder Prenzlauer Berg. Mixtur von Alt und Jung, edel und trashig, von adrett zu crazy … genau so wie Berlin ist … und im neuen Buch von Simmen beschrieben: alles temporär.
Irgendwann begrüssten wir die Gäste, etwas gut verpackt in den unbeheizten Räumen, mit Hut obenauf, samt Pantomime von Thorsten Heinze, der seine wunderbaren Photos im Buch publiziert und an den Wänden präsentiert.
Jeannot Simmen
Kauft Bücher – in jeder Buchhandlung bestelIbar:
ISBN 978-3-00-030055-4

Gabeln: Udo Kittelmann, der neue Direktor der Nationalgalerie, 9. Dez. 2009
Der grosse Attraktor: 100 Gäste – wir freuen uns über das 5-Jahres-Hoch beim Gabeln. Dinieren im Palmenhof also Parterre. Charmant erzählt Udo Kittelmann, nunmehr gut 12 Monate im Amt, von seiner Einarbeitungs-Phase und dem gefestigten Mitarbeiter-Team.
 
 
Er skizziert das Haus, die fünf beigeordneten Nebenhäuser der Nationalgalerie, mögliche Kooperationen und die geplanten Ausstellungen. Wichtig ist die Neu-Einrichtung und auch Ausrichtung der Hängung im Hamburger Bahnhof und in der Flick-Collection, die unter dem Titel „die Kunst ist super“ verkündet wird. Eine charmante Präsentation, wir sind auf die kommenden Ausstellungen gespannt.
Jeannot Simmen

KulturTermin: Neues Museum auf der Museumsinsel, Rundgang mit Prof. Parzinger (Präsident SPK) und Frau Prof. Seyfried (Ägyptisches Museum), 27. Nov. 2009
Der Höhepunkt unserer KulturTermine, das Highlight: die Museumsinsel ist Berlins Akropolis, heute ein Altbau/Neubau, die gelungene Rekonstruktion von Moderne aus einer Ruine durch den ingeniösen Architekten David Chipperfield. Diese Schatzkammer der Zivilisation birgt prächtigen Tresor an Wissen mit herrlichen Kultur-Objekten.
Rundgang mit Prof. Parzinger, dem Hausherr von diesem Weltkulturerbe. Souverän werden wir durch die Vor- und Frühgeschichte geleitet bis zu den bronzenen Relikten, aufgefunden in Berlin als es noch ein Fischer- und Bauerndorf im Sumpfgebiet war.
Den zweiten Teil bestreitet die energische, neue Direktorin vom Ägyptischen Museum, Frau Prof. Dr. Friederike Seyfried.
Spannungsvoll wird das Leben einer anderen Zeit, die keinen Zeitbegriff kennt, das alte Ägypten: Zeit wird als gleich bleibendes Kontinuum erfahren – anders denn bei den dynamischen Erlösungs- Heil- und Paradies-Religionen.
Visuelles Highlight – gesteigert durch Geschichten, die sich ranken zwischen Hatschepsut, Sonnengott Rhe hin zur Schönen aller Schönheiten: die grandios-inszenierte Nofretete, das überragende Modell aller Schönheiten, die ägyptische Mona Lisa auf der Museumsinsel.
Jeannot Simmen