Jeannot Simmen

Bücher und Medien
Projekte Büro Simmen

Gabeln mit Christa Hasselhorst, Die Kunst der Gartenkunst, 19. Nov. 2009

In Berlin wurde Frau Hasselhorst im Umfeld der Sanssouci-Parkanlagen als „passionierte Dilettantin“ zur Garten-Porträtistin und verfasste den schönen Band „Meister der Gartenkunst“ 2004 (Nicolai).

   

Was sind die Ideen, was sind die Schöpfer dieser grünen Meisterwerke, die ausufernd viele Auftraggeber ruinierten. Charmant veranschaulicht die Autorin ein Bouquet europäischer Garten-Paradiese mit einer besonderen Betonung auf Garten-Gestalterinnen mit eigener Meisterschaft.

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KulturTermin: James Turrell, Lichtraum Kunstmuseum Wolfsburg, Begehung mit Prof. Dr. Markus Brüderlin, 14. Nov. 2009

Wolfsburg wächst je länger zum Kultur-Vorort von Berlin mit nur einer Stunde ICE-Fahrt. Nach kurzem Spaziergang sind wir schon im Kunstmuseum Wolfsburg.
Den grössten Lichtraum für ein Museum realisert James Turrell aus Arizona in Wolfsburg: ein Raum, wo die Besucher ins Licht tauchen und vom Licht umfangen werden – eine neue und umfassende Wahrnehmung von Licht als Farbereignis erleben. Ein besonderes Gesamt-Kunstwerk, das keineswegs monumental erfahren wird, sondern als souverän-subjektives Wahrnehmen von Luft als farbige Atmosphäre.

   

Besucher ‚baden’ im Licht, in den sich verändernden Lichtfarben, der Raum hat eine Grundläche von 800 qm und bis zu 11 Meter Raumhöhe – Markus Brüderlin führt uns enthusiastisch durch das Werk und erläutert begeistert und wir werden alle begeistert!
Jeannot Simmen

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KulturTermin: Koscher & Co.- Ausstellungs-Rundgang mit Bodo Baumunk (Jüdisches Museum), 15. Okt. 2009

Der freche Titel verweist auf verwandte Speise-Rituale in der muslimischen und indischen, in der jüdischen und etwas in der christlichen Welt.
Bodo Baumunk, Kurator der Ausstellung erläutert souverän und kundig die Themenkreise und die unterschiedlichen Essens-Gebräuche. Diese wurden keineswegs stur praktiziert, viele Ausnahmen und Varianten praktiziert.

 

Kult- und Alltagsobjekte, Kunstwerke und ausgestopftes Tier-Ensemble: Koscher & Co. Ist eine veritable Kultur- und Historien-Ausstellung. Präsentiert mit einem Augenzwinkern: Essens-Rituale sind erst bei kultureller Präsenz wahrnehmbar, ansonsten verschwindet vieles im Alltäglichen.
Jeannot Simmen

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Gabeln mit Prof. Wilfried Rott (Autor): Die Insel WestBerlin, 8. Okt. 2009

20 Jahre nach dem Mauersturz. Besser: Nach dem kläglichen Scheitern der DDR – ist West-Berlin ein juristisch abgeschlossenes Kapitel. Mit einer schlagzeilenträchtigen Geschichte: „Nach der Blockade“, „Eine Stadt wird eingemauert“, „Terror und Niedergang“, das sind Kapitel im neuen Buch von Wilfried Rott , “Die Insel. Eine Geschichte West-Berlins“ (C.H. Beck Verlag).

 

Kundig und gut recherchiert vermittelt Prof. Rott in seinem charmanten Vortrag die Geschichte von West-Berlin als „Drittes Deutschland“, weder Wessi- noch Ossiland. Pfiffig erzählt der Autor, als ob er neben Karajan gestanden, mit Peter Stein in den Proben, neben Kanzler Kohl 1989 auf dem Balkon.
Lebendig gemachte Geschichte, gut geschrieben und ironisch vorgetragen & das Beste was West-Berlin passieren konnte war der Mauerfall: 1989 war WestBerlin ausgezehrt, politisch siechend und künstlerisch lahm.
Jeannot Simmen

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KulturTermin: Eröffnung vom Art Forum Vernissage 23. September 2009, Messehallen

Distinguiertes Publikum und hohe Qualität: die Kunstmesse ist unter der Leitung von Eva-Maria Häusler und Peter Vetsch neu aufgestellt und auf Anhieb ein Qualitätssprung in die vorderen Ränge. Berlin rückt an die Art Basel heran, bleibt dennoch mit dem Schwerpunkt beim aktuellen Kunstschaffen.

   

Gesichtet werden kaum Videos, keine Dunkelkammern mit Projektionen. Dafür: Frische Kunst, jenseits von handgemachter Pinselmalerei. (Frage: Warum kürt die Jury der Nationalgalerie für den hoch dotierten Preis der Jungen Kunst eine erzählerische Arbeit, ein Werk ohne Farb-Form-Experiment?)
Berlin ist eine Kunststadt, der Kunstmarkt muss aber trotz der Krise kommerziell erfolgreich sein. Die Galeristen scheinen zufrieden, beklagen aber, dass kaum Nachfragen nach Kunst und Künstlern, nach Preisen und Konditionen. Zuwenig Käufer auf dem Markt, viele, viele Interessenten am Neuen; die Kunstmesse als Ort der Information.
Doch: Mehr als nur ein CBE-Mitglied hat zugeschlagen und freuen sich über ein frisch erworbenes Kunstwerk. Gut. Wunderbar.

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