Jeannot Simmen

Bücher und Medien
Projekte Büro Simmen

55. Gabeln Club Bel Etage - 04.07.08 im Kaisersaal

Frau Regula Lüscher, Senatsbau-Direktorin für Stadtentwicklung Berlin,
zum Thema: “Berlin ist eine Stadt des Wandels”


Applaus für Frau Lüscher bereits vor ihrem Vortrag: Ein herzliches Willkommen für eine Frau mit einem schwierigen Job, wo viele Interessen mitspielen und kollidieren. Das Gute: Architektur findet in Berlin ein breites Interesse; das Schlechte: Jeder fühlt sich kompetent und auch noch berufen.


Berlin ist die grosse Stadt als Ort grosser Brachflächen. Diese Leere, das Offene fordert neuartige Lösungen, nicht eine schnelle Verdichtung. Die architektonische Gestaltung, das Erscheinungsbild einer europäischen Metropole kann neu kreiert werden.

Regula Lüscher aus Zürich ist parteiunabhängig, wurde 2007 als Senatsbau-Direktorin (Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin) berufen, als Nachfolgerin vom mächtigen Hans Stimmann. In Berlin divergieren die Interessen von Bund und Land Berlin, von Investoren (viel Geld) mit denen der Stadteinwohner (viel guter Wille). Zugleich stellen sich neue Aufgaben der einst geteilten, verdoppelten Stadt: z.B der Flughafen Tempelhof liegt im Stadtbereich und ist flächenmässig riesig und hat einer der weltweit grössten Gebäude-Komplexe! Die ‘Bespielung‘  fordert mehr als nur grosse Ideen, mehr als nur Filmstudios, Fitnesscenter, Kliniken oder Flugzeug-Museum.

Berlin als der aktuelle Ort von Innovationen verändert stets sein Erscheinungsbild. Berlin die einstige “Menschen-Werkstatt” attrahiert heute weltweit die kreativen Köpfe aus  Kunst, Wirtschaft, Medien und Wissenschaften. Berlin wird zum sozialen Gross-Labor. Gesucht ist nicht das Muster bisheriger Metropolen, sondern ein Novum.

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Gabeln mit Lutz Engelke, Geschäftsführer, TRIAD Berlin, Projektgesellschaft mbH am 26. Juni, zum Thema:

CHINA! Kreative Formen der Kooperation?

Gabeln mit Lutz Engelke
Lutz Engelke, Gründer und kreativer Kopf von Triad Berlin stellt sein  ambitioniertes “Urban-Planet-Projekt” für die Weltausstellung Shanghai 2010 vor. Triad gewann die internationale Ausschreibung, wurde ausgewählt aus 160 Mitbewerbern für den chinesischen Themen-Pavillon.

Gabeln mit Lutz Engelke
In China eine Ausstellung realisieren, heisst nicht allein lange, sondern ungewohnte Pfade zu beschreiten. Der Pavillon von 10’000 Quadratmeter zum Thema Mega Cities in einer der grössten Städte der Welt, bei anderen Denk- und Lebenswelten. Lutz Engelke spricht über die Erfahrungen mit dem fernöstlichen Denksystem und den anderen Alltags- und Realisierungswelten.
“Berlin hat wieder eine Zukunft” – so Rainer Borman unser Lunchspeaker. Mehr: “Berlins Zukunft findet statt!” Berlin ist gegenwärtig und Europas kreative Metropole und eine Stadt der Erfinder und Erfindungen.

Photos: 
ⓒ Frauke Bergemann: www.frauke-bergemann.de und Jeannot Simmen

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52. Gabeln Club Bel Etage - 12.06.08 im Kaisersaal

Rainer Bormann, CEO ORCO German – zum Thema:
“Destination Berlin – aus der Sicht der Immobilien-Wirtschaft”


Rainer Bormann CO ORCO: Berlin, das ist heute schon Zukunft!


Diskussion mit den Gästen, Mitgliedern vom Club Bel Etage, Jeannot Simmen (links)

“Berlin hat wieder eine Zukunft” – so Rainer Borman unser Lunchspeaker. Mehr: “Berlins Zukunft findet statt!” Berlin ist gegenwärtig und Europas kreative Metropole und eine Stadt der Erfinder und Erfindungen.

Berlins Plus liegt in der Offenheit, bei den Brachflächen, den Grundstücken, die auf eine sinnvolle und ästhetisch gute Verwertung harren. Die leeren Bauflächen sind Anreiz, um mit Elan neue Projekte zu entwickeln. ORCO focussiert seine Investitionen in hochwertige Immobilien, Hotels, Boutiquen, aber auch Gewerbehöfe.

Weg von der Masse, hin zur Klasse ! Aber Berlin muss international besser verankert werden, die fehlende Infrastruktur (Flugverkehr) muss schnell realisiert werden.

Aufnahmen: Petra Dahmen, siehe: www.petradahmen.de

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KulturTermin "Museum Scharf-Gerstenberg" - Baustellen-Besichtigung 15. Mai 2008

Gegenüber vom Museum Berggrün und der Jugendstil-Sammlung Bröhan wird ab Mitte Juli die Sammlung Scharf-Gerstenberg beim Schloss Charlottenburg eröffnet. Wir waren vorab da, unser CBE-Mitglied Julie Scharf führte uns durch die Räume, die unterschiedlichen Architekturen (zwischen PferdeRemise und KavaliersHaus), erläuterte die Konzeption für dieses neue Privatmuseum, das die Sammlungen der Staatlichen Museen aufs Beste ergänzt.


Rundgang in der Rotunde vom Kavaliershaus – da steht demnächst eine wunderbare Figur von Max Ernst !

Ein neues Ensemble entsteht im Westen von Berlin, das Museums-Quartier Charlottenburg. Die Sammlung Scharf-Gerstenberg erweitert die bisherigen Sammlungen des 20. Jahrhunderts mit den Schwepunkten die Kunst des Surrealismus (Werke von Piranesi bis Max Ernst, von Goya bis Hans Belting, von Redon, Moreau, Dubuffet, Rousseau, Dali …


Das Modell der “Sammlung Scharf Gerstenberg”, bewundert vom Architekten Rolf Rave und der Sammlerin/Stifterin Julie Scharf samt Kunstfreunden.

Danach besuchten wir das kreative Zentrum, den ‘Laden’ von unserem Mitglied Ute Bernhardt, bewunderten die Textil-Unikate (siehe http://www.ubberlin.de/ ), wurden köstlich bewirtet … schade, dass da nicht photographiert wurde – bei der Anprobe !

Aufnahmen: Petra Dahmen, siehe: www.petradahmen.de

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51. Gabeln Club Bel Etage - 17.4.08 im Kaisersaal

Prof. Dr. Horst Bredekamp, Humboldt Universität Berlin


Jeannot Simmen stellt Horst Bredekamp vor … unter dem Bildnis vom Kaiser!


Eine engagierte Diskussion nach dem interessanten Vortrag.

Kunst-Deutung öffnet die Augen, sie lässt mehr erkennen durch aktuelle Korrespondenzen und Historie. Und: vermag Vorurteile zu relativieren.
Das Porträt von Gerhard Schröder von Immendorff galt vielen als eine etwas vergoldete, pathetische Verherrlichung.

Die subtile und umfassende Interpretation von Horst Bredekamp bei Club Bel Etage Berlin zeigt dieses als ein widersprüchliches Porträt – jenseits der Staats-Repräsentation und aller tradierten Kanzler-Darstellungen.
Gerhard Schröder wird porträtiert als Friedensfürst in der Tradition des römischen Friedenskaiser Augustus und als Künstler-Freund, in der Tradition der Renaissance-Fürsten.

Jörg Immendorf, von seiner schweren Krankheit gezeichnet: das Bild entstand in seinem Atelier mit den Assistenten. Zugleich ein Porträt vom Künstler Immendorff und seiner Ikonographie: mit dem unheroischen, zerfliessenden Adler (links) und dem gebrochenen Künstler J.I., mit den Affen als dem Symboltiere für Künstler.

Ein Porträt jenseits der Bescheidenheit der schuldbewussten Nachkriegs-Zeit, jenseits von züchtigem Neuen Bauen einer jahrzehntelangen, netten Beflissenheit.

Jeannot Simmen

(Aufnahmen: Frauke Bergemann – Danke !
ⓒ Frauke Bergemann: www.frauke-bergemann.de www.so-weit-das-auge-reicht.de)

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