Rien
18.01.2007“rien” vertraute der gefangene französische König in der Bastille seinem Tagebuch (so mein alter Freund B.W. aus K.). Mein Nichts ist Mühsal des täglichen DienstleisterDaseins.

Aki Kaurismäki, Das Elend
27.12.2006“Lichter der Vorstädte”
Abwärts, Runter, tiefer und tiefer oder: von der Depression zur Aussichtslosigkeit, zum Nichts. Ein Naiver wird vom Leben bestraft und wehrt sich nicht. Gesielt von Typen, die jahrelang keine Sonne erblickten, im kalten Keller lagen, im Feuchten gehaust, verlebt in hässlichen Industrie-Hafenstädten.
Aber muss einer sich das antun? James Bond der Vorstadt, James Dean für Hartz IV-Depri. Das Finnland der 50er Jahre, alles Elend. Vielleicht eine Folge der allgegenwärtigen globalen Sicht auf wärmere Länder.

Isabelle Huppert - eine Göttin
21.12.2006“Das Quartett” Berliner Festspielhaus
Gerne noch die halbe Nacht applaudiert. Doch die Göttin Isabelle H., kniemalade, humpelte. Sie war grossartig – stumm ergriffen, wortlos-wortsuchend verblieben wir Zuschauer. Bob Wilson inszenierte, realisierte Regie, Licht und Bühne. Alles von karger Präzision, genauer: nur Farbigkeit und Licht. Ton via Mikrophon verändert, vielfach stärker oder leise bedrohlich.
“Quartett” nach Heiner Müller und Choderlos de Laclos. Glücklicherweise en Francais, es wäre in diesem Deutsch doch etwas dumpf-deftig … in Paris klingt das elegant und direkt. Ein Höhepunkt von grösstem, anstrengendem Vergnügen.
Einzig höchste Leistungen sind das Gegengift zur globalen Vereinheitlichung auf kleinstem Nenner. Globalisierung heisst doch akzeptabel, durchschnittlich, banal – Nutzen und Gewinn liegen bei den Konzernen.