Jeannot Simmen

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Dr. Niklas Maak, Autor, Leiter Kunstressort FAZ, "Engawa"

(Gabeln 2.9.2010)

Niklas Maak, Architekturkritiker der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, verführt uns bei der Gabelei am 2. September zu einer (Foto-)Reise nach Japan. Maak zeigt, wie in Japan – der allgemeinen Raumnot geschuldet – in Architektur- und Automobil-Ästhetik innovative Tendenzen auszumachen sind, die auch die Europäer dazu inspirieren könnten, auf Mangel anders als mit Depressionen zu reagieren.

In Japan ist eine neue Generation von Architekten erwachsen, die alte japanische Traditionen aufnehmend, minimalistisch, doch lustvoll neue Raumkonstruktionen finden: Vertikalisierung und Durchdringung von öffentlichem und privatem Raum, Konstruktion und Porosität kennzeichnen die – oft ökologisch mustergültigen – Lösungen dieser Generation um Sou Foujimoto. Wir bewundern ineinandergesteckte oder aber aus dem öffentlichen Raum isolierte Zimmer, ebenso Kleinwagen von Toyota mit vielsagenden (ausgerechnet dem Deutschen entlehnte) Namen “Platz” oder “Raum”, die im Fahrzeug das Haus nachahmen: kreative Grenzverschiebungen.

So wundert es nicht, dass die Schüler der Altmeister Ito und Ando mit ihren Ideen mittlerweile auch europäische Stadträume erobern: beispielhaft entstanden die Ecole polytechnique in Lausanne, oder die Zweigstelle des Centre George Pompidou in Metz. – Zu Recht meint Niklas Maak am Ende dieser kurzweiligen Reise. Wir danken ihm!

Stefan Hain

Photos: Petra Dahmen