SOMMERFEST CLUB BEL ETAGE 2011
PAVILLON VOM BRANDENBURGISCHEN KUNSTVEREIN POTSDAM, FREUNDSCHAFTS-INSEL, AUSSTELLUNG „ALIEN“ DER SAMMLUNG JOCHEN KIENZLE BERLIN
SommerFest für Mitglieder und Referenten, 3. Juli 2011
Begrüssung von Jeannot Simmen
Freue mich, Sie alle hier auf der „Freundschaftsinsel“ in Potsdam zu begrüßen. Dieser Name stammt nicht aus jüngst vergangener DDR-Geschichte. Viel älter: auf dieser Insel stand im 19. Jahrhundert ein Gasthaus mit diesem Namen. „Freundschaft“, ein wunderbarer Auftakt für unseren Club, eine grüne Oase, gestaltet vom Stauden-Gärtner Karl Foerster (1874-1970).
Wir feiern zum dritten Mal unser Sommerfest in Potsdam, dem königlichen Juwel vor Berlin. Vor fünf Jahren, 2006 führte uns Prof. Dorgerloh, Direktor von Schlösser und Gärten, durch den frisch-renovierten Marmorpalais, einem frühklassizistischen Bau für Friedrich Wilhelm II, danach waren wir Gast im Hause von Stefan und Astrid Hain. 2010 besuchten wir Alexandrowska, die Russen-Kolonie mit den traditionellen Holzblock-Häusern. Unser Mitglied Dr. Kremer fördert mäzenatisch diesen Ort und renovierte ein Haus, das heute über die Geschichte dieses Landgutes informiert und ein kleines, feines Museum beherbergt, wo damals war die interessante Ausstellung „Fürstliche Mütter und Töchter“ zu sehen. Zusätzlich ein vom Gartenarchitekten Lenée gestalteter Obstgarten … und Deutschland gewann im (Herren-!) Fussball gegen England.
Heurig das SommerFest 2011:
– im Pavillon vom Brandenburgischen Kunstverein Potsdam mit der Ausstellung „Alien“, ich begrüsse Gerrit Gohlke, den Kurator der Ausstellung und Leiter vom Kunstverein.
– Freue mich, dass Jochen Kienzle dabei ist, Gründer der Kienzle Art Foundation Berlin, gemeinsam haben wir für Heute eingeladen. Seine Sammlung ist Leihgeber dieser pfiffig-intelligenten Ausstellung – darüber mehr samt Rundgang im Anschluss.
Aufnahmen: Petra Dahmen, Berlin
Berlin – mon amour mit Dornen
Liebe Freunde – kommt man wie jüngst aus Venedig, von der Biennale die Venezia zurück nach Berlin, dann ist man von der lieblosen Architektur, den schnöden, erdenschweren Wohnbau-Klötzen irritiert, geradezu erschüttert … und fragt sich (abgesehen vom nordisch-kalten, regnerischen Klima): Warum man … Warum wir alle hier in Berlin wohnen, gerne hier leben? Warum der Zuzug nach Berlin, die Attraktion dieser Stadt anhaltend ist, besonders für sensible Künstlerinnen und Künstler.
Die „Liebe auf den ersten Blick“ zu Berlin, das kennt wohl keiner. Zu diesem amorphen Steinhaufen, Konglomerat von verstädterten Dörfern mit viel Grün dazwischen entwickelt sich eine Zuneigung voller Ambivalenz. „Das Steinerne Berlin“ (Werner Hegemann) wird zum „verdammt-geliebten Moloch“, diese ewig-scheiternde Stadt, die sich stets aufrappelt wie Phönix aus der Asche. Berlin kennt als Lebens-Elixier ein fortgesetztes Straucheln, ein Scheitern um zu Überleben, Katastrophen als Überlebens-Strategie. Mehr dazu, meine Berlin-Verehrung, mein Liebes-Hass zu Berlin finden sich ausführlich in meinem Berlin-Buch „Vom Narrenhaus WestBerlin zur Kunst-Metropole Europas“.
Aufnahmen: Petra Dahmen, Berlin
Rot war Thema und Farbe beim letzten Fest in der Russenkolonie letztes Jahr: Jetzt BLAU. Das fiel ja mit radikal-realistischer Drastik vom weiten Himmels-Blau ins Wasser von Oben. Ein so durchgehender Dauerregen wie in den letzten Tagen, das ist rekordverdächtig! Vielleicht lag dies daran, dass viele die Idee Blau mit was gar Feuchtem assoziierten. Uns erreichten gewitzte Emails auf unsere Einladung:
– „Heute blau, morgen blau und übermorgen wieder.“ (DD)
– Blau: von Innen oder nur Außen herum.“ (F.B.)
– „Ich will auch Blau machen – Hicks“ (An. T.)
Wir machen keine Außen-Werbung, preisen uns nicht im Straßenbild oder in Anzeigen an … aber empfehlen Sie uns weiter an Ihre Freunde – schön, wenn wir weiter wachsen und zahlreicher werden im expandierenden Berlin.
Ich danke dem Vorstand, besonders Stefan Hain für seine tatkräftige Beratung (Blumen) und vor allem Petra Dahmen (Blumen, Applaus) für Ihre große Hilfe (Applaus, Blumen).
Viel Vergnügen
++Jeannot Simmen++
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Danach erläuterte Gerrit Gohlke die Ausstellungs-Idee und die intelligente Realisierung. Die Bilder hängen auf der einen Seite von schmalen Panelen. Auf der Rückseite dieser finden sich Texte, die nicht erläutern und pädagogisch erklären, sondern Fragen aus dem Umfeld der Bilder stellen.
Jochen Kienzle stellte sein Sammler-Konzept vor und seine Idee. Mehr über die Aktivitäten in Berlin auf den Webseiten.
KLAUS WAGENBACH UND SUSANNE MÜLLER-WOLFF (WAGENBACH VERLAG): Pergamon-Panorama (Museumsinsel) - Rundgang und Gespräch mit Yadegar Asisi (Künstler, Architekt, Investor)