Jeannot Simmen

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Dr. Thomas Oberender, Intendant der Berliner Festspiele (ab 1.2012):

“Idee Festspiele – Gemeinschaft auf Zeit”

Gabeln im Kaisersaal, 10. November 2011

Die “Berliner Festspiele” sind ein Erfolgsmodell, das sich stets wandelte. Im alten West-Berlin ein Tanker, dirigiert von Dr. Ulrich Eckhardt von 1973 – 2000. Dann bis 2011 ein Flottenverband mit Schnellschiffen und U-Booten, der Grundtenor war nicht mehr der Glanz in der Frontstadt des Kalten Krieges. Dr. Sartorius favorisierte einen sanften Kammerton, Experimente und Sondierungen im neuen Gesamtberlin, wo viele Künstler und Interessierte den neuen Meltingpot bilden.

Der einleitende Vergleich gefiel Thomas Oberender, er erweiterte in freier Rede sein Konzept, durch den Vergleich zwischen den Salzburger Festspiele (die er vier Jahre leitete) und den Berliner Festspielen, wo er zukünftiger Intendant sein wird.

Auf überzeugende Weise legt Thomas Oberender dar, dass Voraussetzungen und Ziele der beiden Festspiele sich grundlegend unterscheiden, weswegen keines von beiden Modellcharakter für das jeweils andere haben kann. Die Aufgaben der Berliner Festspiele haben sich seit der Maueröffnung gewandelt und aufgefächert und dem hat jede, auch die neue Intendanz, Rechnung zu tragen. Und das bedeutet, dass für die Berliner Festspiele die inhaltliche Schärfung und der Ausbau von Korrespondenzen in den einzelnen Teilbereichen der Festspiele Vorrang haben werden. Vor der „Gesamtschau“, was aber einer Fokussierung und einer behutsamen Erneuerung des Erscheinungsbildes nicht entgegenstehen soll.

Jeannot Simmen ermuntert Thomas Oberender am Schluss unter anhaltendem Beifall der Teilnehmer dazu, auch das Riskante und Schwierige zu wagen. Der Club Bel Etage wird die Festspiele dabei gerne durch Teilnahme und Werbung begleiten. Wir freuen uns, auf künftige Kulturtermine. Stefan Hain

Aufnahmen: Petra Dahmen