Jeannot Simmen

Bücher und Medien
Projekte Büro Simmen

Ausstellung-Preview "Trough the Looking Glass" / Gerhard Richter "Editionen" mit Prof. Olbricht / Riesling Tasting mit Matthias Adams "Weingut von Racknitz"

KulturTermin: Me Collectors Room Berlin, Stiftung Olbricht, Auguststrasse, 20. April 2012

Kunst vom Feinsten und bester Riesling zum Abschluss – ein gelungener Club-Abend in der Sammlung Olbricht: Unser dritter Termin mit dem charmanten Kunstsammler Thomas Olbricht.


Eröffnung der Ausstellung:
Die drei Jungkuratorinnen, der Leiter der Curatorial Studies, Prof. Olbricht und Julia Rust


Unsere interessierten Club Bel Etage Mitglieder

Statt einer Einführung durch Mitarbeiter geleitet uns der Sammler persönlich durch die Sammlung der Editionen von Gerhard Richter. Erzählt Interessantes, vom Preis-Hype um den Weltstar, der Vielfalt der Techniken, Unikaten und Variationen innerhalb einer Edition. Die Sammlung Olbricht besitzt 153 der 154 Editionen, zusätzlich viele Varianten.

Der eigentliche Teil ist die Eröffnung einer Ausstellung von drei Jung-Kuratorinnen. Als Abschluss ihrer Londoner “Curatorial Studies” arrangieren sie Werke junger Künstler innerhalb der erstklassigen Wunderkammer-Sammlung. – Ein Versuch, der eher bestätigend ausfällt, Ähnliches wird zugeordnet. Da fehlt das provokative Überraschungs-Bild, Widerspruch und Konfrontation – aber Aller Anfang ist schwer als Ausstellungs-Macherinnen. Und der Anspruch der Wunderkammer-Sammlung ist sehr hoch – schwierig für Werke junger Künstler!

Ein Hoch bildet die Rieslingprobe vom Weingut Racknitz,
(http://www.von-racknitz.com/ “). Matthias Adams, früher Finanzvorstand, ein Quereinsteiger lässt seine Weine degoustieren, verweist auf Naturnähe und sorgsame Kelterung. Ein Wein vom Feinsten, wo nicht in der “Garage nachgeschraubt” wird mit Zusätzen. Trauben von alten Weinstöcken mit charakteristischen Duftnoten vom Gestein, also von der Lage an der Mittleren Nahe. Schlanke, elegante Weine – mehr als ein Genuss !

Hab davon viel im Weinkühler … Mehr bereits verkostet.

Jeannot Simmen

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Ausstellung "John Cage und ... Bildender Künstler ..."

KulturTermin Akademie der Künste, Berlin-Tiergarten, 30. März 2012

John Cage war ein Unikum, neudeutsch eine Ausnahme-Erscheinung von nachhaltiger Wirkung. Er begann als Maler und Musiker, war einer der einflussreichsten Erneuerer der Klangwelten … und gilt heute noch als Moderner.

Wulf Herzogenrath, Kurator und leidenschaftlicher Liebhaber von experimentellen Künstlern, von Patchwork-Zonen Musik und Bildender Kunst kannte den Künstler und organisierte zu seinem 100. Geburtstag eine besondere, eine feine und kluge Ausstellung.


Prof. Dr. Wulf Herzogenrath und die interessierten Mitglieder vom Club Bel Etage Berlin

Herzogenrath beschwingt zeigt John Cages Ausstellung als Leckerbissen von Erfahrung und Irritation, von Überraschung und Stirnrunzeln. Wir erlebten die Sphären eines Künstlers, der in seiner Frische uns an das Wunder der Ewigen Jugend erinnerte. –

Was ist das Geheimnis von John Cage?

Greifbar in mehreren – hier unvollständig notierten – Annäherungen. Beispielsweise: Das unbändige Lachen und stete Schmunzeln (Leben jenseits von Gram und falschem Ernst), offene Strukturen und Alles fern realistischer Formen und Klängen. Dennoch: Alles ist Klang. Stets das Experimentieren und der spielerische Umgang mit neuen Materialien zwischen Anarchie, Zufall und Chaos und das Vollendete ist das stets noch Unvollendete.

Doppelter Dank an Wulf Herzogenrath: für die Ausstellung und den vergnüglich-lehrreichen Rundgang.

Jeannot Simmen

Motto: “Ich kann nicht verstehen, Warum Menschen vor neuen Ideen Angst haben. Ich habe Angst vor den alten” (Cage).

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Gabeln mit Dr. Hassemer

Gabeln im Kaisersaal 22.03.2012

Politischer Kopf, versierter Realisator und Projekte-Entwickler, war erfolgreicher Senator für Stadt-Entwicklung und Umwelt, Senator für Kultur; insgesamt 13 Jahre in Regierungs-Verantwortung; genialer Erfinder der (Berliner) Schaustelle – Baustelle.


Der Referent und die zahlreichen, interessierten Gäste


Jeannot Simmen dankt Volker Hassemer für sein Engagement.

Heute der Kopf der Stiftung Zukunft Berlin, einem engagierten Kreis von Bürgern, die sich für Berlin nicht nur interessieren, sondern engagieren. Dr. Hassemer spricht voller Verve:  Suche nach der Mitte von Berlin: im Fokus das Humboldt Forum im 21. Jahrhundert.

Berlin ist eine ewig-unfertige Stadt, stets unterwegs, nicht bei sich angekommen. Die aktuellen Baustellen, in Hassemers Interesse sind
– Bildende Kunst: die Kreativen als Motor und die fehlende Kunsthalle.
– Berlin und Brandenburg, Stadt und Region müssen zusammenwachsen.
– Das Bild von Berlin in der Welt: Imago einer Gross-Stadt.
– Berlin und Europa – Berlin als europäische Metropole.

Mitverantwortung – unser Thema: Volker Hassemer sucht Mitstreiter für Berlin, die nicht beschaulich sich zurücklehnen, sondern engagiert ‘zupacken’, Aufgaben übernehmen und das Neue realisieren. – Kurz und prägnant der Vortrag / Grosser Applaus / interessante Diskussion.

Jeannot Simmen

Aufnahmen: Petra Dahmen

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Ingo Metzmacher: Luigi Nono "Al gran Sole", MusikTheater

KulturTermin Staatsoper im Kraftwerk Mitte, 1. März 2012

Ein grosser Abend – im Kraftwerk Mitte, eine grosse Halle, vordem mit Heiz-Turbinen bestückt, wird zum Konzertraum, mit 900 Plätzen, Orchestergraben und Bühne. Eine wunderbare musikalische Leistung unter dem Dirigat von Maestro Ingo Metzmacher – mit grossartigen Sängerinnen und Sänger und einem überragenden Chor der Staatsoper und und und … der Club Bel Etage war mit 40 Mitgliedern bei der Premiere dabei !

Ein besonderes Revolutionsstück mit Frauen und der Geschichte gescheiterter Revolutionen … und eine grosse logistische Leistung der Staatsoper, die die Riesenhalle für fünf Aufführungen in eine Techno-Kathedrale verwandelt. Dimitri Hegemann hat diese Halle entdeckt und bespielt diese, war unser Lunchspeaker 2011 www.club-bel-etage.de/bilder/292/achtung-unser-80-gabeln-tusch-applaus-danke .

Director’s Synopsis – Katie Mitchell: »Al gran sole carico d’amore« beschreibt einige Schlüsselereignisse in der Geschichte des Kommunismus und deckt einen Zeitraum von 100 Jahren ab: von der Pariser Kommune im Jahr 1871 bis zum Vietnamkrieg in den 1960er und 70er Jahren. Das Libretto besteht aus einer Reihe von Zitaten aus historischen und fiktionalen Dokumenten von Autoren wie Marx, Lenin, Brecht, Pavese und »Che« Guevara. ...”

Jeannot Simmen

Abbildungen: Copyright Staatsoper Berlin

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Fabian Scheibler (Fotokünstler, Theaterautor), Die große Transformation / ATTAC

Gabeln im Kaisersaal, 23. Februar 2012

Mit Fabian Scheiblers Beitrag zur Finanzkrise setzen wir unsere Reihe mit Referaten zu den Voraussetzungen der Bürgergesellschaft fort. Zusätzlich erfahren wir aus der Arbeit von ATTAC sogleich Aufschlussreiches: Die Ursache der Finanznot Griechenlands liegt keinesfalls alleine in der bekannten, mangelnden Disziplin der Griechen begründet, sondern Akteure aus den nun “helfenden” Ländern haben kräftig mitgewirkt. Deutschland etwa exportierte 2010 17% seiner Waffen nach Griechenland und so war Siemens bei der Kostensteigerung der Olympiade ein Hauptnutznießer mit nicht immer einwandfreien Methoden. Die zwei damaligen Geschäftsführer der Tochterfirma sind wegen Korruptionsverdacht untergetaucht.

ATTAC sieht denn eine Lösung der Finanzkrise auch nur in einer verstärkten Regulierung der Finanzmärkte – die aber trotz der schweren Krisen – kaum vorangekommen ist und einem koordinierten Zusammenwirkem von EU, EZB und Weltbank. An die faktenreichen Erörterungen schließt sich eine rege Diskussion an. Fazit: die Krise wird uns weiter in Atem halten. Rette sich wer kann!

Stefan Hain

Aufnahmen: Petra Dahmen

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