Jeannot Simmen

Bücher und Medien
Projekte Büro Simmen

Roger Willemsen: "Und Du so?" //Wühlmäuse Berlin//

10.07.2007

Der kantige Charmeur erzählt seine Leidens-, und Leibes-Geschichte als Mann, Junge, Knabe, Sohn, Kind einer stark-starren Mutter samt der pränatalen Vorgeschichte bis zum Spruzz (obwohl Papa nie erscheint!). Brillant, amüsant und gscheit dazu.
Herrlich das Ironisieren von männlichem Leid & Leidenschaft. Auf der Suche nach Liebe, Anerkennung oder was immer dies Biologische sei, wird Mann zur lächerlichen Type verunstaltet – aus freiem Willem!
Parodie: Wäre Jesus in der Schlinge gestorben, würden dann in bayrischen Schulstuben Halsschlingen rumhängen? Würde der Papst und die Klerikalen dann nicht mit Kreuzform segnen, sondern mit dem runden Zeichen für die Schlinge? Makaber gut!

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Französisch - schön - Malerei

09.07.2007

ein grosses Dankeschön an Stefan Trinks, den souveränen ‚Führer’ durch die Neue Nationalgalerie. Er begeisterte uns für die französischen Meisterwerke aus dem Metropolitan Museum, New York. Der versierte Kunsthistoriker verführte in grossartiger Choreographie uns zu den Schönen/Badenden, zu den Salon- und Landschaftsbildern von 1800 bis in die Moderne.
Dank ebenso an Prof. Dr. Peter Raue für die Hilfe, einfach toll: Wir waren rundum begeistert!

Kommentare [1]

  1. Alexander Tramm schrieb:
    Lieber Jeannot,
    Dir nochmals vielen herzlichen Dank für den netten Nachmittag, auch im Namen von Susanne! Hat eine Menge Spaß gemacht. Einen besseren Führer als Stefan Trinks hätte man nicht bekommen können.

    Auf bald in alter Frische
    Alex

    — Alexander Tramm · 11. Juli 2007, 10:24

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Gablen mit Prof. Dr. Dr. Christoph MARKSCHIES, Präsident der Humboldt Universität Berlin

29.06.2007

“Da lohnt es sich, meine Kinder auf die Universität zu bringen!” – ein pragmatisches Lob für unseren brillanten Gastredner. Ein exzellenter, konziser Vortrag in 5 Punkten. Aktuell zur Uni-Debatte, zu den Elite-Unis – siehe auch die FAZ vom Tage.
50 begeisterte Club-Bel-Etage-Gäste und Maximales Lob !

& auch das Essen war einfach toll, traumhaft der Nachtisch !

Kommentare [1]

  1. Lieber Jeannot, das war klasse gestern! Kurzweilig und gewünscht knackig…

    Herzlich!

    — Marc Iven · 5. Juli 2007, 12:07

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Biedermann, kein Brandstifter - die Documenta 12

19.06.2007

Regen und lastende Schwüle, das politisch-korrekte Fest “für alle Bürger von Kassel” auf dem Platz vor dem Schloss Wilhelmshöhe wird ein Debakel, feuchte Mixtur von Wind und Wasser. Schade.

Traurig und verdrossen sind die Preview-Gäste. Diese grössste und wichtigste Ausstellung der Welt bietet eine Ansammlung divergenter und willkürlich platzierter Kunstwerke. Global eingesammelt und in düster gehaltenen Räumen hingestellt. Lieblos … aber alles recht schlau verpackt und schlitzohrig mit Ironie ‘verkauft’.

Keine Galeriekunst … na ja, etwas weniger als sonst … das ist zu loben, doch wen interessieren, wenn er nach Kassel fährt all die verstreut angeordneten Werke älterer Kunst. Von Künstlern wie Lee Lozano (1930-99) oder John Mc Cracken (*1934). Besonders wenn Lozano vor einem Jahr in Wien und Mc Cracken vor zwei Jahren in einer Ausstellung von Jan Hoet gezeigt wurden! Werke (eingestreut) von vergangenen Künstlern, statt Überblick über die aktuelle Kunst, das ist der 1. Streich vom Anti-Kuratoren-Team Roger Bürgel und Ruth Noack!

Bürgel/Noack wollen gar nicht das Aktuelle durchforsten oder gar noch ästhetisch bewerten. Sie begeben sich auf weitschweifige Touren und sammeln global nette Hausmannskost ein. Ihre Reisen führten überall hin, wenig ins Zentrum der Kunst und Künstler in Europa.

Bürgel/Noack haben ihre Meriten als Kunstkritiker und kennen pfiffige Sprüche, wie “die Ausstellung hat keine Form” (Katalog). Das Ganze flockt locker, wirkt aber angestrengt belehrend. Das Politische und Politisch Korrekte, das Gutmenschliche erläutert der Katalog … weniger das Werk oder die Inszenierung der Werke durch die Kuratoren.

Leider fehlt der zündende Funke, der die Werke auch auf abstruseste Art amalgamieren könnte. Bei der documenta 12 verbleiben die Kunstwerke desolat, aneinandergereiht. Alles stark politisch. Aber: Jede politische Handlung benötigt eine “UTOPIE”, ein imaginäres, strategisches Fernziel.
Bei Bürgel/Noack fehlt da was. Die Haltung erschöpft sich taktisch in einem Anti und Anders Machen und im Mitleid für die Armen und Entrechteten, im nett Didaktischen.

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MK + MMK = Super! (Mario Kramer + Museum für Moderne Kunst in Ff/M

19.06.2007

Toll! Tolle Räume, auch nach 20 Jahren. Tolle Architektur vom Wiener Architekten Hans Hollein und tolle Ausstellung. Gesteigert durch das kundige und intelligente Gespräch vor Bildern, im Ausstellungsraum des Museums für Moderne Kunst in Frankfurt am Main, unsere zweite Station auf der Club Bel Etage Exkursion.

Der Kustos des Hauses Dr. Mario Kramer erläutert mit Verve und Charme, ein subtiler Beobachter und mitreissender Redner. Endlich Luft, Licht, Grösse und Kunst als Kunst – nicht dienstbar für die lieben (doch von Kunstbesuchern genervten) Bank-Mitarbeitern!

Besonders die Rekonstruktion der ersten amerikanischen Minimal- Ausstellung von 1964 (?) ist wahrlich gelungen mit einem meterlangen Print einer Fotografie die schon wieder eigene Qualitäten zeigt und mit den realen Objekten, die wie von göttlicher Hand gefügt jene von damals sind oder sich vorzüglich ergänzen. Gezeigt werden vor allem die neu erworbenen Werke der Sammlung Rolf Ricke.

So muss Kunst sein. Unsere Club-Bel-Etage-Truppe ist beglückt. Wir sehen darauf kundig geleitet … und vorab die Ausstellung von Maurizio Catellan, die erst eröffnet wird. Beglückt über unser Kunstglück. der Ausflug war grossartig. Danke an Mario Kramer !

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