Tom Cruise III -Vorbei! War's ein Spuk. 29.8.07
30.08.2007Rasante, späte Nachhausefahrt- Auf der Konstanzer liegen vier oder mehr demolierte Autos, Cabrios, Sand auf der Strasse, Öl- oder Blut-Bedeckungen. Dunkelheit, viel Polizei.
Ankomme GoetheStrasse in Zehlendorf. Leere. Gähnendes Nichts. Langeweile. Öde. Wir sind wieder unter uns, ohne monströse Catering-Cars mit californischen Nummerschildern, Autos, die in keinen Airbus reinpassen, wurden wohl geschippert.
Weg auch der Aufenthaltswagen von Tom Cruise, lang wie ein Eisenbahn-Waggon, breiter, samt ausfahrbaren Seitenteilen, wohl für das Sofa. Kurzer Blick vor ein paar Tagen, grüner Plüschsessel und Plastik-Panele.
Weg. Alles weg. Einfach abgefahren. Was vor 24 Stunden noch Strassen und Einfahrten verstopfte. Ein Spuk, ein Gespinst. Wieder in der Endstation Realität gelandet. Lange-Langeweile in Berlin am Schlachtensee. Die Leere gutbürgerlicher Situiertheit macht sich dröge breit.

Tom Cruise II - von Tom Cruise lernen, 28.8.07
29.08.2007Abends Fan-Truppe vor dem Filmset. Viel Security, nette Ordner. Aufregung. Er kommt, kommt von der Arbeit: TOM CRUISE leibhaftig. Lächelt und schüttelt die vielen Hand und Hände … ihm Papier und Stifte entgegenstreckend … und schreibt und schreibt seinen Namen in einem Zug mit dickem Filzer.
Toll! Er spricht die Leute an, fragt wer und was; keine lästige Pflicht, sondern kleine Gespräche entwickeln sich in der doch arg verschlafenen Strasse in Berlin-Schlachtensee. Das Strässchen nach einem grossen Dichter benannt (heute sein Geburtstag) lebt plötzlich auf und kriegt ein Gesicht, nein nicht das von J. W. Goethe, sondern das von T. Cruise ! Schluchz, modern time !
Lernen von Tom Cruise: nach einem Arbeitstag: mit Lächeln und charmant, auf die Menschen zugehen (herabgehen?) und das mit Intensität und von Dauer. Erstaunlich dieses Gespür. Die durch abgesperrte Strassen und vollgestopfte Parkplätze genervten Anwohner lächeln. – Applaus für Tom Cruise, der erst nach gut 30 Minuten entschwindet.
BauLärm & Hollywood-Charme in einem Strassen- Abschnitt, das scheint die neue Berlin-Mélange. Zwei Neubauten, Lärm und Laster und Muskel-Bauarbeiter. Direkt daneben Berlins teuerste Film- Produktion, wo alle bis zum Einsatz rumstehen, damit keine kostbare Minuten mit dem kostbaren Hollywood-Star verschleudert werden.
Das Paradoxon: Die Handarbeiter sind beste Konsumenten der Illusions-Fabrikanten. Obwohl sie was von Bestand, ein Wohnhaus schaffen ! Herliche Ironie auf unserem Vanity-Fair-Dreh-Karrussel.

Tom Cruise I - Kaum erkannt, 27.8.07
29.08.2007Unterwegs am Morgen mit Hund. Am gigantischen Filmset in unserer kleinen Zehlendorfer Strasse herrscht Aufregung, Spannung samt Nervosität. Eine Mercedes S-500 Limousine rauscht heran, ganz in schwarz. Ein jugendlicher, nicht grosser Mann mit dunklem, ondulierten Haar steigt aus. Entschwindet. Mit weissem Hemd, Reithose und Stiefel. Er stampft durchs Tor, blickt weder links noch rechts, eilt zu den Aufnahmen von “Valkyrie”.
Das war Tom Cruise, der Superstar … fast unbemerkt und auf zwei Meter. Der Graf von Stauffenberg, beinah verkannt mit dem gelockten Haar. Zurück bleiben Wagen und Fahrer.

Venedig - si; Palazzo Fortuny besuchen !
13.08.2007Der unheimliche Favorit aller kundigen Venedig-Fahrer sind nicht die Pavillons der Nationen, nicht das Arsenal, sondern der Palazzo Fortuny. Statt an der Biennale Venezia die Listen bekannter Künstler abhaken, veranschaulicht mit Grandezza die Ausstellung “ARTEMPO. Where Time Becomes Art” die einmalige Sammlung des belgischen KunstLiebhabers Axel Verwoordt im elegant-morbiden Interieur eines Venezianischen Palastes (bis 7. Oktober 2007)
Kulturelle Vielfalt quer durch alle Zeiten und Kontinente, vom zweiten vorchristlichen Jahrhundert zu Louise Borgeois, Orlan, Turrell oder Thomas Schütte; Hopi-Masken oder Buddha-Statuen, Anonyme Vasen und technische Geräte, Anatomische Figuren oder moderne chinesche Malerei von Cai Guo-Quiang …
Alles in einer intelligent-traumhaften Inszenierung, wo sich die wahren, die künstlerisch-ästhetischen Filiationen zeigen…unendlich gelungener, unvergleich-besser denn in der halbherzig-belehrenden Ausstellung der documenta auf Schloss Wilhelmshöhe, die allein dem trashglobalen Mixture nachhinkt.
Mehr: www.axel-vervoordt.com
http://www.venezia.net/venice/events/fortuny.htm

Gabeln: Francois Burkhardt - 12.7.07
13.07.2007Er hat den Charme des gewieften und erfahrenen Löwen und das Wissen dazu. Francois Burkhardt berichtete über seine Kooperation/en mit dem Theater-Avantgardist BOB WILSON.
50 Gäste und ein genussreiches Mittagessen im Kaisersaal. Der Club Bel Etage lunchte letztmalig vor den Ferien.
Das Theatergenie BOB WILSON schuf ein eigenes und eigenartig- modernes Stück zum 70jährigen Jubiläum der Architektur Zeitschrift DOMUS in Milano. Thema Wohnen als ureigenes, elementares Bedürfnis der Menschen und das Leben als Dramaturgie selbst. Wilsons Zauber: Minimalistisch und Interdisziplinär – das ist kein Widerspruch, sondern seine Power-Formel.
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