David Lynch - Klaustrophobie und TM-Heil
19.11.2007David Lynch, der verehrte Film- und Angstmacher, spricht in der Urania: “Erleuchtung für jeden Einzelnen und Unbesiegbarkeit für jede Nation … Super-Uni-Projekt”. Skeptisch bin ich als Europäer. Warum eine Universität gründen, noch eine … mit diesen grau-grauen Männern in hellen, unauffälligen US-Anzügen, die liebdienerisch rumwusseln ??
Aber: Er: DAVID LYNCH ist eindrucksvoll, was er immer über TM (Transzendentale Meditation) lobt und lobhuddelt. Er, der von Ängsten Besessene, der Wissende von Klaustrophobien … gibt sanft sich hin der TM als Welterweckungs- Übung als Heil und Rettung.
Kein Vortrag, David Lynch beantwortet nur Fragen, mit hoher (meditativer?) Konzentration, eine eindruckvolle Erscheinung!
Draussen vor der Urania stand eine weisse, lange, lange Stretch-Limousine, kleines Hollywood-Feeling in Berlin-Schöneberg.
Meine Frage wäre gewesen: Wenn Negativität “absolutely bad” ist, warum dann eine Universität an dem Ort, wo Hegel die Negativität als Motor der Moderne entwickelte ??

Jeannot Simmen: CUBE kommt - MONOPOL als schlechter Verlierer !
01.11.2007Zwei Projekte für einen Platz, der Regierende hat entschieden: Der White Cube von Coco Kühn und Constanze Kleiner (CBE-Mitglied) wird realisiert –– nicht die “Wolke”, unterstützt von der Kunst-Zeitschrift “MONOPOL”. Die Reaktionen der Siegerinnen sind grossartig, die der Verlierer erbärmlich.
Eine “Ungebrochene Kampfesstimmung” herrsche im Lager der Wolken-Freunde, berichtet der TAGESSPIEGEL heute: “Weil der White Cube auf der Schlossfreiheit stehen wird, wäre das Palast-Grundstück noch immer frei. Die Wolken- Macher hoffen, nun auf Kunsthalle Nummer zwei in Sichtweite des White Cube” (Nicola Kuhn).
Generös die beiden White Cube Realisatorinnen:
Constanze KLEINER: ... Der von der Kunstzeitschrift Monopol unterstützte Entwurf … ist sehr anspruchsvoll und der Wettstreit war fair, anregend und herausfordernd. Wir haben uns dadurch gesteigert …
Coco KÜHN: Beide Entwürfe – die “Wolke” und der “White Cube” – haben die fehlende Kunsthalle in der Öffentlichkeit und der Politik wie nie zuvor ins Bewusstsein gerückt. Sollte es nach 2010 eine feste Kunsthalle geben … Dann waren Graft, Monopol und wir diejenigen die zum Fundament beigetragen haben.” (BERLINER ZEITUNG 31.10.07)
Das ist doch wahrlich nett gegenüber dem Entwurf, der viel Luft, luftig, wolkig, doch wenig Architektur und keine Finanzierung bot. Der Senat wird sich hüten, seinen (wegen Monopol) verzögerten Beschluss zu revidieren.
Freuen wir uns mit Blick nach vorn !

Elke Heidenreich FAZ 23.10.07
24.10.2007Unbedingt lesen, lesen, lesen – Pech ist nur, dass die neue Werbung wieder auf unterstem Niveau (Hass) die Konsumenten anspricht und die Werbung mit Farben primitiv wuchtet !
Jeannot Simmen
Hier der Text von Frau Heidenreich:
Zuerst die gute Nachricht: Die Firma Saturn stellt ihre Werbekampagne mit dem unsäglichen Satz „Geiz ist geil“ ein. Jetzt die schlechte: Diese Kampagne war, so die Elektrokette, die erfolgreichste aller Zeiten.
Mehr:
https://welcome.faz.net/doi/check.php?h=22a07feb0dc7da6f68e8~2~

Jeannot Simmen: MehrWert Bildende Kunst
04.10.2007Kunst, People, Partys kennt, kannte Berlin das vergangene lange Wochenende: auf internationalem Niveau !
Endlich! Es fehlte allein italienische Wärme und Sonnenschein. Dann läge Berlin am Meer, wäre Venedig und die Kunst beinahe eine Konkurrenz zur Biennale Venezia.
Die bildende Kunst schafft es, eine herausfordende und unterhaltsame Plattform zu bieten. Künstler aufgepasst: das Karussel rotiert beschleunigt, viele werden rausgeschleudert und landen gnadenlos bei den Zuschauern.
So attraktiv wars’s nie zuvor ! Und das Highlight aller Höhepunkte war zweifelsohne die Berlin-Einladung von SOTHEBY’S in die Villa Elisabeth. Da waren die edlen Gäste der Kunst mindest ebenbürtig und die Häppchen und Getränke bildeten Entourage. Gratuliere / Dankeschön. Und Sotheby wurde glänzend Teil des aktuellen Kunst-Events.
Jeannot Simmen

Norbert Wollschläger: O tempora, o mores!
04.10.2007„Was für Zeiten, was für Sitten!“ dieser Roms berühmtesten Redner, Marcus Tullius Cicero, zugeschriebene Ausspruch hätte eine gute Headline abgegeben fürs letzte „Gabeln“.
Eingeladen war ein deutscher Journalist: Dr. WOLFRAM WEIMER, Chefredakteur des CICERO, eher konservativ, publizistischer Wortführer und einer der Alphatiere im deutschen Journalismus, von Kollegen auch „Salonlöwe“ genannt. Zwischen Hauptgang (Saltimbocca vom Jungschwein mit Oliventapinade und Tomatengnocchi) und Nachspeise (Mohnmousse mit Cassissorbet) verriet Weimer, wer (nach Meinung unserer gewählten Volksvertreter) in Deutschland wirklich die Zügel der Macht in der Hand halte.
In kritisch-launigem Ton, mal ironisch, mal nachdenklich, skizzierte Weimer die totale Mediatisierung des Politikbetriebs, einer Regierungsform, in der die politischen Akteure einem Auftritt in einer TV Show à la Sabine Christiansen weitaus mehr Bedeutung beimessen als einer Haushaltsdebatte. An die Stelle Großer Reden und Debatten im Parlament sei längst permanente politische Geschwätzigkeit getreten und die Berliner Republik nichts anderes als ein „Jahrmarkt der Eitelkeiten“.
Dass allerdings in unserer Medienrepublik tatsächlich auch die Medien das Sagen haben, das wollte Weimer dann doch nicht bestätigen. Letztlich regierten diese Republik nicht Leitartikler, Kolumnisten, Chefredakteure und Moderatoren, sondern Unternehmer und Investoren. Merke: Jede Tageszeitung, jede politische Zeitschrift ist auch ein Wirtschaftsbetrieb. O tempera, o mores!
Norbert Wollschläger
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